Vit|amin K

Syn.: antihämorrhagisches Vitamin

vitamin K; antihemorrhagic factor

(H. Dam 1929) ursprüngl. Bez. („Vit.-K-Gruppe“) nur für die natürlich (in grünen Pflanzenteilen, tier. Organen, Mikrobenstoffwechsel) vorkommenden Vit. K1 (Phytomenadion; aus Alfalfa-Heu) u. K2 (Menachinon; aus Fischmehl). Jetzt auch für die synthetischen Vitamine K3–K7 samt Derivaten (z.B. Menadion = K3; Menadiol = K4). Eigenschaften: als spezif. Wirkung die hepat. Coenzymfunktion bei Biosynthese der Gerinnungsfaktoren; ist strukturabhängig (zwei kondensierte Ringe mit freien 5- bis 8-Stellungen) und wird durch Dicumarole kompetitiv gehemmt. Bei Vitamin-K-Hypovitaminose, z.B. infolge Antibiotika-Ther. oder Krankheit (Fettresorptionsstörung bei Verschlussikterus, Gallenfistel, Zöliakie, chron. Enteritis, Neugeborenenikterus) kommt es zur Verminderung von Prothrombin und Gerinnungsfaktoren VII u. IX mit Blutungsneigung. Ther.: parenterale, bei Cumarin-bedingten Fällen perorale K-Gaben. pharm Als Vitamin-K-Antagonisten kommen v.a. die prophylaktisch u. therapeutisch genutzten Indandione (z.B. Cumarin-Derivate) zur Anw. Einheiten: Dam-Glavind-E., Almqvist-Stokstad-E. (1 E. = 37,5 Dam-E. = 16 μg K1 bzw. 4,2 μg K3), Thayer-Doisy-E. (= 30 Dam-E. = 2 μg K1 bzw. 0,5 μg K3).

Verwandte Themen:

Antihämorrhagica; antihämorrhagisches Vitamin; Cumarin-Derivate; Koagulationsvitamin; Koller-Test; Menachinon; Menadiol; Menadion

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© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.