Gate-Theorie

Syn.: Gate-Control-Theorie

gate-control theory

Etymol.: engl.

(R. Melzac, P. D. Wall, 1965) Theorie zur Erklärung des Zustandekommens verschiedener Schmerzerscheinungen, welche anatomische, physiologische u. psychische Gesichtspunkte berücksichtigt. Geht von der Annahme aus, dass ein besonderer Nervenmechanismus im Hinterhorn des Rückenmarks vorhanden ist, der wie ein Tor funktioniert. Dieses kann den Strom der von den peripheren Fasern zum Zentralnervensystem gehenden Nervenimpulse verstärken oder abschwächen. Trifft dort ein Schmerzimpuls aus dem Körper ein, wird er zunächst einer schmerzmodulierenden, d.h. verstärkenden oder schwächenden Beeinflussung ausgesetzt, ehe er als Schmerzwahrnehmung ins Bewusstsein gelangt. Der „Tormechanismus“ kann auch durch absteigende Nervenimpulse vom Gehirn beeinflusst werden.

Verwandte Themen:

Gegenirritationsverfahren; Nervenstimulation

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© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.