Thrombo|zyten
Syn.: Blutplättchen
platelets; thrombocytes
(Zimmermann 1846, Hayem 1881, Bizzorero 1882) kleine (Ø 14 μm, Dicke 0,50,75 μm), von Megakaryozyten des Knochenmarks abstammende (s.a. Thrombozytopoese), kernlose korpuskuläre Blutelemente aus Hyalomer (außen) u. Granulomer (innen); im gefärbten Kapillarblut-Ausstrich mit unregelmäßig gezackten Rändern oder spießartigen Fortsätzen. Normale Zahl 150 000380 000/μl = 150380 G/l; die Zählung erfolgt in der Zählkammer mit dem Phasenkontrastmikroskop (oder Grünfilter) oder halbautomatisch in einem Partikelzählgerät. Abbau in der Milz; Überlebenszeit 812 Tage. Die Th. sind Zellen mit wesentlicher Funktion bei der Blutgerinnung u. der Fähigkeit zur Thrombozytenaggregation. Th. bestehen v.a. aus Proteinen: a) Strukturproteine des Zytoskeletts (z.B. Actin = Thrombosthenin, Profilin, Talin, Myosin), die die Fähigkeit zum Formwandel bewirken; b) Granulaspeicherproteine (in den α-Granula, z.B. PDGF, TGF-β, Thrombospondin, v.-Willebrand-Faktor, Fibrinogen, Faktor V, Thrombozytenfaktor IV, β-Thromboglobulin); c) Glykoproteine („GP“) u. Granulamembranproteine („GMP“) der Thrombozytenmembran; intakte GP-Komplexe (z.B. GPIb-V-IX u. GPIIb-IIIa) sind für Thrombozytenadhäsion u. -aggregation wichtig. Ferner enthalten Th. Lipide, v.a. Phospholipide, aus denen bei der Thrombozytenaggregation Arachidonsäure freigesetzt wird (weiter umgewandelt zu zyklischen Endoperoxiden). Energiequellen der Th. sind v.a. Glucose u. Glykogen; die Glykolysekapazität der Th. ist im Vergleich zu anderen Zellen sehr hoch, ATP u. ADP sind in besonders hohen Konzentrationen enthalten.
Verwandte Themen:
Blutgerinnung; Blutkörperchen; Blutplättchen; GMP 3); Gray-Platelet-Syndrom; Metamorphose, visköse; Partikelzählgerät; Plättchen 1); Plättchen...; Platelet; TGF; Thrombocyt...; Thrombozytenadhäsion; Thrombozytenaggregation; Thrombozytenfaktoren; Thrombozytenzählung; Thrombozytoklasie; Thrombozytopo(i)ese
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Deutsches Krebsstudien Register
© Urban & Fischer 2003 Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.