apallisches Syndrom
apallic syndrome
Fach: Neurologie
Zustand bei Funktionsausfall des Palliums (Neocortex) durch Panenzephalitis, fortgeschrittene Gefäßsklerose, Unfall, Hypoxie z.B. nach Reanimation etc. (s.a. Dezerebration). Klinik: Fehlen jeglicher Ansprechbarkeit, von gerichteter Aufmerksamkeitslenkung, von Spontaneität u. von Reizbeantwortung (gelegentlich als Zeichen der Weckreaktion jedoch Öffnen der Lider oder EEG-Reaktionen [s.a. evozierte Potentiale] vorkommend in Beantwortung von Reizen, jedoch stets ohne Hinweis auf kognitive Verarbeitung [Apperzeption]; s.a. akinetischer Mutismus); Hirnstammfunktionen (vegetative Funktionen) sind jedoch erhalten, so die Spontanatmung u. entsprechende Reflexe (z.B. evtl. auch die Pupillenreflexe); ferner bestehen Akinesie (Dezerebrationsstarre) mit extrapyramidaler Motorik, Wiederauftreten phylogenetisch alter Reflexe (z.B. Greif- u. Saugreflex). S.a. Locked-in-Syndrom.
Verwandte Themen:
Basilaris-Insuffizienz; Dezerebration 2); evozierte Potentiale; Hirnstammsyndrome; Locked-in-Syndrom; Mutismus, akinetischer; Palliumsyndrom; Wachkoma
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© Urban & Fischer 2003 Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.